Geschichtenteestube
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Im Traum gefangen

1. Teil

„Waaaaaaau!“ Ich (Filou von Aaregrien, der Hund) hing aus einem Fenster. Meine einzige Hoffnung war eine offene Mülltonne, die bis oben hin voll war. Vielleicht klingt das nicht gerade verlockend, aber auf der Strasse zerschellen wäre auch nicht gerade gut. Das Computerkabel, in dem meine Pfote sich verfangen hatte, löste sich. Ich fiel in die Tiefe. „Wä!“ Mein Landeplatz hatte sich als Müllberg entpuppt. Plötzlich war ich in einer Winterlandschaft. „Wie konnte das sein?“ Da fiel mir wieder ein: „Ich war eingeschlafen! Also war das alles nur ein Traum.“ In einer Stunde war Weihnachten. Das wollte ich natürlich nicht verpassen. „Also: Genug geschlafen.“ Ich öffnete ein Auge, die Schneelandschaft blieb. Ich öffnete das zweite Auge. Nichts veränderte sich. „Ist jetzt was kaputt gegangen? In meinem Hirn durchgeschmort? Nein! Dann würde ich ja gar nicht mehr denken können! Wenn ich ein wenig herum laufe, erwache ich bestimmt!“ Mir nützte auch dies nichts. Stattdessen verschlimmerte es das Ganze. Ich spürte nicht den Stubenboden unter meinen Pfoten, sondern kalten weichen Schnee. „Seltsam! Aua!“ Ich war gegen einen Baum gekracht. Normalerweise hinterlässt ein Traum aber keine Beulen.
Irgendetwas war hier faul. Sogar oberfaul! In einer Ecke müffelten ein paar Fische vor sich her. Weiter hinten entdeckte ich ein Haus. Da bemerkte ich, dass ich auf einem Hausdach stand. Und da fiel mir etwas ein: „Ich könnte ja in den Traum geraten sein.“

2. Teil
Ich hatte nun gemerkt, dass ich wirklich im Traum feststeckte. Als allererstes musste ich aber vom Dach hinunter. Schon bald war eine niedrige Stelle gefunden. Mir gelang es sanft unten zu landen. Ich begann zu frieren. In einem Haus weiter oben stand eine Türe offen. Drinnen war es schön warm. Ein Feuer prasselte und in einer Ecke hing Fleisch. „Mmmmmmhhhhhhhhhhhhhhhhh.“ Es würde sicher nicht auffallen, wenn ich eines an knabbern würde. Mir gelang es auf einen Tisch zu steigen und ein Stück Fleisch zu packen. Es war leider fest gemacht. Ich zog und zog. Da hörte ich ein wütendes Bellen. Jäger kamen von der Jagd zurück und ihre Hunde waren mir nicht gerade freundlich gesinnt. Ich sprang aus der Türe, hetzte zu einem zugefrorenen See hinunter und schlitterte hinüber. Plötzlich ging es nicht mehr weiter.
Wo sollte ich jetzt hin? Vor mir war ein Hang, den ich nicht einfach hinunterrutschen konnte, hinter mir kamen Jagdhunde angerannt. Da kam mir eine Idee. “Mit einem Sturz war ich in den Traum hinein geraten. Vielleicht kam ich mit einem Sturz auch wieder hinaus?“ Also sprang ich.
KLIRRR!
Ein Tannenbaumschmuck landete direkt auf meiner Nase. Ich war nicht mehr im Traum.

ENDE