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Sagen, Fabeln, Märchen
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von Eliezer Rose und Ikarjahu Golzmann

Der tapfere Junge

Es war einmal ein Junge, der Mark Jonathan Smith* hieß. Er war allein mit seiner Mutter, weil sein Vater von einer Hexe verhext wurde. Man nannte sie: “Die Drachenhexe”. Sie hatte schon viele Menschen in der Stadt verhext. Dem Gerücht nach wohnte sie mit anderen auf dem Vesuv. Marks Vater verschwand, als er zehn war. Marks Mutter und Mark lebten seit Jahren in Hunger und Armut. Zu dieser Zeit schwor er sich, die Hexe mit fünfzehn Jahren, wenn er alt genug war, aufzusuchen, gegen sie zu kämpfen und sie zu besiegen um Gerechtigkeit für seinen Vater zu erlangen.

Als er bald fünfzehn Jahre alt war, ging er eines Tages die Straße entlang. Ein unheimlicher Mann verfolgte ihn und bekam ihn gerade fast zu fassen. Doch Mark schüttelte ihn schließlich ab, indem er um die Ecke in sein Haus rannte. “Mutter, ich habe Essen mitgebracht!”, sagte er zu seiner Mutter. Sie antwortete: ”Es gefällt mir nicht, wenn du Essen klaust, auch wenn wir in Armut leben. Ich habe Angst, dass sie dich ins Gefängnis stecken." Mark sagte: ”Mutter, du musst essen, du bist todkrank.” Fünf Tage später sagte Mark: “Ich hab heute Geburtstag, ich will zum Vesuv. Gerechtigkeit für meinen Vater erlangen." Die Mutter weinte und sagte: “Ich fühle, dass ich in ein paar Tagen sterbe. Ich habe gehört, dass es am Vesuv Heilkräuter gibt. Wenn du es schaffst, dann bring mir bitte ein paar davon mit.” “Das werde ich, Mutter, lebe wohl.” Mark packte Proviant ein und wanderte los zum Vesuv.

Um zum Vesuv zu kommen, musste Mark den Finsterwald überqueren. Mark lief den dunklen Pfad entlang, der zum Vesuv führte. Plötzlich hörte er ein Geräusch. Er ging zum Gebüsch und auf einmal sprang ein Kobold heraus und klaute ihm den Proviant. Mark rannte dem Kobold hinterher, doch der verschwand im Wald. Mark ging zum Ende des Pfades und sah schon den Vesuv. Er versuchte den Berg zu erklimmen, doch plötzlich löste sich eine Steinlawine. Geschickt wich er aus, doch ein Brocken traf ihn am Oberarm und er brach. Mark fiel in die Tiefe.

Später erwachte er in einem Gefängnis, das in einer Blockhütte war. Im gleichen Raum sah er einen sich krümmenden Mann am Boden liegen. Es war sein Vater. “Vater!!!” rief Mark. Plötzlich tauchte die Hexe im Gefängnis auf und verfluchte Mark und seinen Vater. Mark nahm zwei Spiegel und warf einen seinem Vater zu und rief: “Halte den Spiegel vor dich.” Die Flüche prallten auf die Hexe zurück und sie verwandelte sich in einen Haufen Gold. Später erzählte der Vater was passiert war. “Sie brachte mich nicht um. Sie zauberte mich nur in das Gefängnis, damit sie ein Versuchskaninchen hatte, um zu sehen, ob sie normale Leute in Hexen oder Zauberer verzaubern könnte und ob diese dann ihre Aufträge erledigten.”

Sie nahmen das Häufchen Gold und fanden auf dem Rückweg Heilkräuter und heilten die Mutter. Und so lebten sie bis zum Ende als reiche, glückliche Familie und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

* Sämtliche Personen sind frei erfunden