EKG6c15 - Hexen Hexen
Gruppenbild


 Als Großmutter und ich das Schloss Finstermoor in Greulich erreicht hatten, sprang ich aus ihrem Dirndl Kleid, das zwei kleine Taschen hatte. Großmutter trug eine Transportbox, wo friedlich eine Katze drin schlummerte. Katzen waren die natürlichen Feinde von Mäusen. Ich überlegte es mir schnell anders und lief an Großmutters Bein wieder auf ihre Schulter. "Ach Schätzelein. Bald ist Norwegen von Hexen befreit.", sagte Großmama und stieß die Eingangstür auf. Alle Hexen, die vor nicht allzulanger Zeit in Mäuse verwandelt wurden, waren wie durch ein Wunder nun alle wieder hier im Schloss. Die Tür schlug hinter uns zu und wir tapten wortwörtlich im Dunkeln." Wo sind die ganzen Hexen bloß?", dachte ich so bei mir, als plötzlich viele kleine Stampfer auf uns, mich und Großmutter, zukamen. Etwa 250 Mäuse kamen wie eine grau-braune Welle auf uns zugerast. Großmutter bückte sich schnell und ließ die Katze aus dem Käfig. Die wachte aufund erblickte die ganzen Mäuse, die wie angewurzelt stehen blieben. Die Katze stieg langsam aus dem Käfig und ließ ihren Blick über die Mäuse schweifen. Dann jagte sie los, schneller, immer schneller stieß sie mit ihrem Maul nach vorne. Die Mäuse rannten alle wild durch einander und versuchten, sich in die dunkelsten Löcher in der mal prächtig gewesenen Halle zu verkriechen. Ich wagte es und witschte an Großmutters Bein hinab auf den Boden, überzeugt, nicht getötet zu werden. Um die Lage zu sichten kletterte ich einem Stehleuchter hinauf und späte hinter einer Kerze hervor. Ich war, nachdem ich in eine Maus verwandelt wurde, schlauer geworden. Aber leider auch die Hexen-Mäuse, denn ihnen gelang es, die Katze in ein Zimmer einzusperren. Wild fauchend und im Wahn, alle Mäuse zu erledigen, kratzte sie an der Tür und schmiss sich dagegen. Und obwohl das Schloss sehr, sehr alt war, hielt die Holz-Tür trotzdem stand. Ich versuchte vergeblich, die Tür aufzustemmen, was natürlich nicht klappte, weil ich eben eine Maus war. Wieder kam eine Welle aus Mäusen auf mich zu und drängte mich mit dem Rücken an die Wand. Leider war Großmutter damit beschäftigt, an dem Türknauf zu rüttelt und zu drehen, um die Katze zu befreien. Gerade, als die Mäuse auf mich losgingen, dachte ich an meine Eltern. "Ich hab euch lieb und wir werden uns wiedersehen." Als nicht mal mehr ein Zentimeter zwischen mir und der Mäusehorde lag, sprang die Einganstür auf und zwei Menschen und noch eine Maus und eine Katze liefen herein. "Fang sie, mein Schatz!", keifte eine Frauenstimme und die Katze flitzte auf die Mäusearmee
zu. Eine braune Maus sprang von der Schulter der Frau und rief "Danke Mama, danke Papa, das ihr mir helft." Da erkannte ich die Stimme. Es war Bruno Jenkins, zusammen mit der Familienkatze und Mister und Misses Jenkins war er nach Norwegen gereist, um mir zu helfen! Das wunderte mich allerdings, denn woher wusste er das alles? Bruno tapte zu mir rüber, träge, wir ich nun mal kannte und überhaupt nicht in Eile, da die Mäuse mit der Katze mehr als beschäftigt waren. Mittlerweile hatte Großmutter die Tür öffnen können und hatte die schwarze Katze, die wir mitgebracht hatten, zwischen den Mäusen abgesetzt. Dabei bekam sie einen Biss von einer ziemlich aufdringlichen Maus ab, aber ihre Zähne hatten sich in dem Lackschuh von Großmama verhakt. Großmutter holte aus und die Maus lernte das Fliegen."Na?", fragte Bruno, als er bei mir angekommen war. "Alles in Butter?" Ich nickte. "Aber erst, seit du da bist, sonst wär ich nicht mehr hier" Bruno lachte. "Keine Panik! Unsere Katze hat die Mäus ruck zuck aufgemampft." Das stimmte auch, denn ein paar Sekunden später schleppte sich eine nun sehr dicke Katze vor die Füße von Mister Jenkins. "Haben sich deine Eltern dran gewöhnt, das du nun eine Maus bist?", fragte ich gespannt. Er nickte. " Ja, haben sie. Sie üben täglich mit dem Katzenfieh, mich nicht zu jagen" Er lächelte schief. "Klappt ganz gut"  
Die Familie Jenkins, Großmutter und ich fuhren wieder in unser schönes Haus. Wir hatten die Familie eingeladen, bei uns zu übernachten. Bruno staunte über die Leitern, über die Zahnbürste und über Lichtanlage. "Du hast es gut", meinte er am Abend, als er in meiner Zuckerschüssel lag und sich sauber schruppte. "Ja", sagte ich lächelnd. "Das hab ich"